Richtlinien und Guidelines
Körperliche Bewegung wirkt sich in jedem Alter positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Unser moderner bewegungsarmer Lebensstil schließt tägliche Bewegung allerdings immer mehr aus. Deshalb ist es um so wichtiger zu wissen, welche Form von Bewegung, in welchem Umfang und für wen gesundheitlich am wirkungsvollsten ist.
Richtlinien und Guidelines für Bewegung zeichnen sich durch eine solide wissenschaftliche Grundlage aus und helfen, durch die Kenntnisse aus Sportwissenschaft, Sportmedizin und Gesundheitswissenschaften zu einem aktiveren Leben beizutragen. Ein umfangreiches Beispiel dafür sind die nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für Deutschland.
1. Jede Bewegung ist besser als keine
Dieses Statement ist zunächst einmal sehr erfreulich. Es ist egal, welcher Sport oder welche Bewegungsaktivität betrieben wird - es ist immer besser als inaktiv zu Hause auf dem Sofa zu sitzen. Egal, ob Sie nun mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder zur Arbeit fahren, oder mehrmals pro Woche Joggen gehen - Sie profitieren immer davon. Also los gehts - Bewegen Sie sich!
2. Mit zunehmendem Bewegungsumfang (Dauer, Häufigkeit und Intensität der Bewegung) nimmt der gesundheitliche Nutzen zu
Jegliche Bewegung ist gut - mehr Bewegung ist jedoch besser. Wer also zweimal pro Woche joggen geht hat größere gesundheitlichen Nutzen, als diejenigen, die lediglich einmal pro Woche aktiv sind. Doch Achtung: "Der Zusatznutzen wird mit steigendem Trainingsumfang allerdings immer kleiner: ab etwa 20 Jogging Kilometer oder 5 Stunden Schwimmen pro Woche ist er kaum noch vorhanden"(Bundesamt für Sport BASPO et al. 2007, 10)
3. Der gesundheitliche Nutzen regelmäßiger Bewegung ist größer als das Gesundheitsrisiko, das sich durch körperliche Aktivität ergeben könnte
Sport und körperliche Aktivität bergen auch Gefahren - Verletzungen, Belastungen für das Herz-Kreilsauf System usw., jedoch sind die positiven gesundheitlichen Folgen bedeutender als das Risiko durch Sport und körperliche Bewegung. Bevor Sie jedoch mit Training beginnen, insbesondere nach längeren Pausen oder Verletzungen, lassen Sie sich gründlich vom Arzt durchchecken. Für Einsteiger empfiehlt es sich in Gruppen Sport zu betreiben, statt auf sich allein gestellt. Lassen Sie sich Trainingsübungen zuerst zeigen, bevor Sie sie selbstständig ausführen.
4. Der gesundheitliche Nutzen ist größtenteils unabhängig vom Geschlecht und der ethischen Zugehörigkeit
Jeder profitiert von Sport und körperlicher Aktivität - Männer und Frauen! Auch das Alter scheint nur wenig Einfluss auf die Trainingswirkung zu haben - mit zunehmendem Alter sind alle motorischen Fähigkeiten - Krauft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination noch gut trainierbar. (Titze & Oja, 2011, 18-22)
5. Wie sollte ich nun trainieren?
Die internationale Forschung errechnete, dass ein zusätzlicher Energieverbrauch von 2000 – 3000 kcal pro Woche notwendig ist, um positive Resultate, d.h. einschlägige und langanhaltende Gesundheitsverbesserungen zu erreichen.
Zur Vereinfachung dieser Angabe gelten folgende Richtwerte: Wenn möglich sollten sie 30 Minuten pro Tag moderate bis anstrengende Aktivitäten nachgehen - also z.B. Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren als Teil ihres alltäglichen Lebensstils.
Die WHO empfiehlt min. 150 Minuten moderate bis anstrengende Aktivität pro Woche: WHO - Physical activity Guidelines
Am Effektivsten hat sich Sport erwiesen, wenn Sie regelmäßig aktiv sind. Das heißt über lange Zeit - im Idealfall ein Leben lang - mindestens 2 Stunden pro Woche.